Am Donnerstag war es mal wieder so weit, unsere Wanderung stand an. Wie vor jeder Wanderung, war auch die heutige Route wieder ein Grund intensiver Diskussion.  Aber wie so häufig setzte sich unser Wanderfreund Winni wieder mit seinem Vorschlag durch – Mosbrucher Maar!

Mit zwei Fahrzeugen erreichten wir den Wanderparkplatz an der L96 kurz vor Mosbruch.  Von dort ging es auf schönen Wegen oberhalb von Gunderath und dem renovierten Center Park im Tal Richtung Sassen. In der Ortsmitte bogen wir ab in Richtung Hochkelberg. Nach einigen Kilometern erreichten wir die Schutzhütte unterhalb der Richtfunkantenne auf dem Hochkelberg, wo wir uns eine erste Rast gönnten.

Nachdem wir Winni etwas Marscherleichterung verschafft hatten, wir reduzierten das Gewicht seines Marschgepäcks, beschlossen wir, unsere Wanderung in einem großen Bogen Richtung Köttelbach vorzusetzen.  Wir waren etwa zwei Kilometer gewandert, als unser Wanderbruder Werner plötzlich sein Mobiltelefon vermisste. Er hatte es in der Schutzhütte liegen lassen und daher beschloss er, den Weg zurückzulaufen und auf sein Glück zu hoffen, dass das Telefon noch in der Hütte liegt. Schweren Herzens trennten wir uns und verabschiedeten Werner mit unseren besten Wünschen. Wir wollten uns an den Fahrzeugen wieder Treffen.

Der Rest der Truppe setzte die Wanderung fort und wir erreichten nach einiger Zeit wieder Mosbruch und umrundeten den Mosbrucher Weiher auf einem schönen Wiesenweg. Plötzlich wurde unser Marsch aber durch einen Anruf auf unserer Wandergruppenapp unterbrochen. Winni nahm das Gespräch an und der Anrufer erzählte, dass er in der Schutzhütte das Telefon gefunden hätte und nun bei unseren geparkten Fahrzeugen stehe. Wir waren, wie man sich sicher gut vorstellen kann, sehr überrascht über diese Nachricht. Es stellte sich heraus, dass Werner zweifach Glück hatte. Erstens war sein Telefon nicht abgesperrt und zweitens hatte er seit Beginn der Wanderung die Komot Wanderapp eingeschaltet und die bis dahin gelaufene Route aufzeichnen lassen. Der ehrliche Finder hatte nun glücklicherweise auch Wandererfahrung und war die in der App aufgezeichnete Strecke einfach zurückgelaufen. Nachdem wir die Kfz-Nummernschilder verglichen hatten, um sicherzustellen, dass wir über die gleichen Fahrzeuge reden, vereinbarten wir, dass er das Telefon auf den Vorderreifen eines der Fahrzeuge ablegen sollte, da wir noch ca. 30 Minuten bis zu dem Parkplatz laufen würden. Wir erreichten den Parkplatz und fanden das Telefon tatsächlich an dem vereinbarten Ablageort.

Von Werner weit und breit keine Spur und mittlerweile hatte es auch noch angefangen zu regnen. Wir fuhren los Richtung Sassen, in der Hoffnung, Werner irgendwo aufzulesen. Und richtig, da stand er am Straßenrand, ziemlich durchnässt und niedergeschlagen. Er empfing uns mit den Worten, dass er nicht nur das Telefon verloren hätte, sondern auch noch seinen Autoschlüssel. Den Autoschlüssel hatten wir aber beim Einsteigen im Auto auf dem Boden gefunden und als wir ihm Telefon und Schlüsselbund in die Hand drückten, war unser Werner sichtlich erleichtert.

Nach der Rückkehr in Schönbach ließen wir den Tag mit einigen Getränken und Gesprächen über den sehr glücklichen Ausgang der Geschichte ausklingen. Leider konnte sich Werner nicht bei dem ehrlichen Finder bedanken, der hatte sich ja von Werners Telefon gemeldet und außer einem Namen hatten wir keine weiteren Kontaktdaten. Eine wichtige Erfahrung konnten wir von dieser denkwürdigen Wanderung aber mitnehmen: Es gibt doch noch freundliche und ehrliche Menschen.

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